Heidemarie Rosin aus Essen

„Ich dachte, totsaufen kannst du dich immer noch, aber erstmal versuchst du was anderes.“

Hallo Frau Rosin, stellen Sie sich bitte kurz vor.

Mein Name ist Heidemarie Rosin. Ich bin 74 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Ich bin seit 12 Jahren trockene Alkoholikerin. Ich bin zwar Rentnerin, aber brauchte eine sinnvolle Beschäftigung. Ich arbeite also etwa 50 Stunden im Monat ehrenamtlich beim Suchtnotruf Essen e. V., was mir sehr viel Spaß macht. Außerdem habe ich viele Freunde und Bekannte und wir fahren gerne in den Urlaub. Uns geht’s gut.

Was haben Sie früher beruflich gemacht?

Ich war Industriekauffrau bis wir die Kinder bekommen haben und von da an war ich zu Hause.

Wie kam es zu der Alkoholkrankheit?

Es war meine Hauptaufgabe, die Kinder und meinen Mann zu versorgen. Und als die Kinder aus dem Haus waren, kam plötzlich die gähnende Leere. Nach 20 Jahren in den Beruf zurück? Ich kannte doch nur elektrische Schreibmaschinen, aber von Computern hatte ich keine Ahnung. Mein Mann hat gut verdient – ich hatte es eben auch nicht nötig. Und dann sitzt du so bei schönem Wetter auf dem Balkon und trinkst ein Glas Wein. Mein Mann hat oft lang gearbeitet. Also habe ich auf ihn gewartet und noch ein Gläschen Wein getrunken. Das schlich sich so ein, bis ich plötzlich drinhing.

Haben Sie nur Wein getrunken?

Bis dahin ja. Dann kam eine Situation, da sagte mein Mann „Wir hatten doch gar keinen Besuch, aber die Weinvorräte werden immer weniger. Was ist denn bei uns los?“ Und ich dachte: „Oh! Der passt auf!“ Von da an habe ich immer versucht, den Wein zu verstecken. Das Problem bei Weinflaschen ist aber, dass es laut „plöpp“ macht, wenn du die Flasche öffnest. Also habe ich irgendwann zu härteren Sachen gegriffen, denn die lassen sich besser verstecken und man trinkt weniger, weil die Prozente mehr werden. Seitdem hieß mein bester Freund „Maria“ – Mariacron.

Ich habe mir angewöhnt, immer kleine Schnapsflaschen für die Handtasche zu haben. Damit es nicht klimpert, habe ich sie in Taschentücher gewickelt.

Wieviel haben Sie täglich getrunken?

Zum Schluss etwa ein- bis eineinhalb Flaschen Schnaps täglich. Das steigert sich im Laufe der Zeit ganz langsam. Zuerst trinkt man mal was, weil das Wetter schön ist, dann trinkt man einen, wenn man sich ärgert. Dann zwei, weil schönes Wetter ist und man sich auch ärgert. Dann belohnt man sich, weil man es geschafft hat, ein Fenster zu putzen. Das fiel mir schwer durch den Alkohol. Nach dem nächsten Fenster gab es also wieder eine Belohnung und so weiter. Ich habe an die 20 Jahre gebraucht bis ich bei ein- bis eineinhalb Flaschen angekommen bin.

Haben Sie auch morgens schon getrunken?

Ja. Das war ganz furchtbar. Über Nacht kommt man ja auf Entzug, weil man zu lange nichts getrunken hat. Wenn man dann aufstehen will, beginnt man zu zittern, hat Angst, einem wird übel und schlecht. Also muss man erstmal, bevor man überhaupt etwas machen kann, was trinken. Das ist gar nicht so einfach: denn einschenken kann man sich nichts mehr – das geht alles daneben. Also muss man aus der Flasche trinken, was aber auch nicht so einfach ist, weil man sich die Zähne ausschlagen kann. Ich musste morgens immer direkt wenn ich zu mir kam die Flasche ansetzen. Man wurde nie ganz nüchtern. Der Körper wehrt sich dagegen.

Der erste Schluck morgens aus der Flasche kam gleich wieder hoch, vom zweiten Schluck kam nicht ganz so viel wieder hoch und erst der dritte Schluck blieb endlich drin. Und bis man dann wieder seinen Pegel erreicht hatte, war man am Vor-sich-hindösen. Wenn er dann erreicht war, dann hat man auch wieder funktioniert.

Das hat sicher einige Zeit morgens gedauert?

Wenn ich um acht Uhr irgendwo einen Termin hatte, musste ich spätestens um fünf Uhr aufstehen, um meinen Pegel zu haben. Ich bin immer ordentlich und gepflegt auf die Straße gegangen. Es durfte ja keiner merken, dass ich was mit Alkohol zu tun hatte und da brauchte ich meine drei Stunden für.

Hatten Sie von Mariacron keine Fahne?

Doch. Egal wo ich war – ich habe immer nur geklappert. Ich hatte in jeder Tasche TicTac. Bevor ich mit jemandem gesprochen habe: TicTac. Können Sie sich vorstellen, wie ekelig das Zeug nach einem Jahr schmeckt? Es war so ekelig! Ich kann heute noch kein TicTac sehen, ohne mich zu schütteln.

Wie alt sind Ihre Kinder? Haben sie das mitbekommen?

Die sind heute 47 und 46. Das fing ja erst an, als die beiden aus dem Haus waren. Und ich habe immer meinen Haushalt gemacht. Zu mir konnte jederzeit Besuch kommen. Sonst wäre ich ja aufgefallen. Es war ordentlich und gepflegt – aber wie viel Aufwand das für mich war – das hat niemand mitgekriegt, außer meinem Mann. „Tu was dagegen. Weißt du eigentlich, was du damit machst?“ Er drohte, in die sogenannte Co-Abhängigkeit abzurutschen. Er hat mal gesagt: „Hör doch endlich auf zu trinken.“ Ich habe erwidert: „Du kannst mir gar nichts sagen. Ich höre auf, wenn ich das will und nicht wenn du das willst.“

Wie lief das im Alltag ab?

Mein Mann ist oft ins Theater gegangen und fragte mich immer, ob ich mitkomme und mich benehmen kann oder ob er alleine gehen soll und meine Karte dann verfällt. Ich bin dann immer mitgegangen, weil ich ihn nicht allein gehen lassen wollte, aber ich konnte die Pause kaum erwarten. Ich war die erste auf der Toilette und auch nach der Vorstellung. Es war schlimm.

Ich bin auch manchmal durch die Stadt gebummelt – wenn ich meinen Pegel hatte, konnte ich das ja. Ich bin dann bei C&A reingegangen, habe mir eine Bluse mit in die Umkleidekabine genommen, nachgetankt und beim Rausgehen die Bluse wieder weggehangen. Die Verkäuferin hat gefragt, ob die Bluse gepasst hat. Ich verneinte und sie sagte „Kann auch nicht. Ist Größe 48.“ Seitdem gehe ich nicht mehr bei C&A rein, weil die mich beobachtet haben. Ich fühlte mich ertappt.

Das klingt schon stressig …

Ja. Wenn Weihnachten anfing und man Vorräte beschaffen musste, was das Stress pur: drei Feiertage – drei Flaschen Schnaps. Man ging ja nicht zu Edeka und kaufte drei Flaschen Schnaps auf einmal. Das fällt ja auf. Man überlegt, wo man zuletzt gekauft hat – da kann man nicht so schnell wieder hin. Ah, Vorgestern war ich bei Rewe – dann muss ich heute zu Penny. Nur nicht auffallen – das war meine Devise. Da zogen sich die Kreise von Geschäften, in denen man einkauft, immer weiter.

Was haben Sie mit den leergetrunkenen Flaschen gemacht?

Müll wegbringen ist auch so ein Thema. Die Flaschen gut verstecken, einwickeln, hören, ob keiner im Treppenhaus ist. Den Müll möglichst in einer anderen Mülltonne entsorgen. Nicht direkt da, wo man wohnt. Lange gehortet habe ich nie. Ich habe meinen Vorrat immer in meinen Handtaschen versteckt – da ging und geht mein Mann nie dran. Aber da ich nicht viele Handtaschen hatte, musste ich leere Flaschen immer zügig entsorgen, damit Platz für neuen Vorrat war. Das war ein Zirkus!

Haben Sie sich eingestanden, was mit Ihnen los war?

Nein. Der Stress und das Versteckspiel waren immer vergessen, sobald man seinen Pegel hatte. Ach, ist doch alles gut gegangen! War doch nicht schlimm! Was die anderen nur haben! Ich trinke doch nicht viel – die am Bahnhof, die trinken viel! Selber nichts auf die Reihe kriegen, ohne etwas getrunken zu haben, aber ich bin doch kein Alkoholiker! Ab 1,5 Promille konnte ich erst gerade laufen.

Ich arbeite ja heute bei der Suchtberatung und da hatte ich mal jemanden am Telefon, der einen Unfall gebaut hat und 1,8 Promille hatte. Der beschwerte sich, dass die Polizei nicht verstanden hat, dass er ja eigentlich nur 0,3 Promille hatte, weil er ja erst ab 1,5 Promille funktionieren würde. So bekloppt macht einen der Alkohol. Ich habe immer gedacht „Veräppelt der dich oder meint der das ernst?“

Hatten Sie mal einen Autounfall durch den Alkohol?

Ich bin nie betrunken gefahren. Ich hatte immer das Bild vor Augen, dass ich ein Kind überfahre oder jemanden zum Krüppel fahre. Dadurch bin ich dann natürlich 20 Jahre lang kein Auto gefahren.

Wann kam der Moment, als Ihnen bewusst wurde, etwas ändern zu wollen?

Ich musste ja immer einen sauberen Haushalt haben. Ecken sauber – ich bin Frau Saubermann. Ich habe es aber irgendwann einfach nicht mehr geschafft. Weder ohne noch mit Alkohol. Da war der Moment gekommen, an dem ich dachte „So! Jetzt fängst du an aufzufallen. Jetzt merken alle, dass etwas mit dir nicht stimmt, weil du schluderig wirst.“ Da war mir bewusst, dass ich nur zwei Möglichkeiten hatte – entweder du säufst dich zu Tode oder du versuchst, etwas daran zu ändern. Ich dachte dann, totsaufen kannst du dich immer noch, aber erstmal versuchst du was anderes.

Wie lief das dann ab?

Freitags habe ich meinem Mann gesagt, dass ich montags zum Arzt will, um mich zu ändern. Er hat mich natürlich nicht für voll genommen. Montags habe ich ihn dann geweckt. „Willst du nicht endlich aufstehen?“ Er: „Wieso?“ Und ich: „Ich will zum Arzt!“ So schnell wie an diesem Tag war er noch nie angezogen. Er hat sich nicht gewaschen, keine Zähne geputzt – nur rein in die Klamotten und los ging’s. Der Arzt hat mich nach der Untersuchung umgehend zur Entgiftung ins Lutherkrankenhaus eingewiesen.

Ich habe neun Tage entgiftet und dann drei ganz schlimme Wochen zu Hause verbracht, weil in der Fachklinik kein Platz frei war. Als ich dort endlich aufgenommen werden konnte, musste ich erst noch aufgepäppelt werden, weil ich so klapprig war. Ich habe zu der Zeit noch sieben Kilo weniger gewogen als heute. Heute wiege ich 43 Kilogramm – damals also 36 Kilogramm.

Hatten Sie auch schon mal einen kalten Entzug?

Bevor ich in die Klinik ging, hatte ich dreimal auf eigene Faust einen kalten Entzug versucht. Ich wollte es alleine und heimlich ausprobieren, weil ich Angst hatte, vor anderen zuzugeben, dass ich Alkoholikerin bin. Das war furchtbar. Man hat Todesangst, man spürt jeden Knochen, es kommt einem oben raus, es kommt einem unten raus, man zittert, ist ein Nervenbündel, traut sich nicht, die Augen zu schließen vor Angst, keine Luft zu bekommen. Bei einer Alkoholsucht ist ein kalter Entzug lebensgefährlich. Aber spätestens nach acht Wochen habe ich wieder mit dem Trinken angefangen.

Wie war dann die Entgiftung in der Klinik?

Meinen Entzug habe ich mit Diazepam gemacht. Ich war ganz ruhig und habe wie ein Brett im Bett gelegen. Die haben geglaubt, ich könnte nicht laufen, aber zur Toilette konnte ich. Mein Mann kam jeden Tag und hat mich mit einem Rollstuhl ins Raucherzimmer gefahren. Mir wurde gesagt, dass es nicht gut wäre, wenn ich mit dem Alkohol und dem Nikotin gleichzeitig aufhören würde. Ansonsten habe ich nur gelegen. Ich habe mich wie ein Luftballon gefühlt, bei dem die Luft rausgelassen wurde. Nur mein starker Wille war immer da.

Und wie war die Zeit danach zu Hause?

Die drei Wochen danach waren, wie gesagt, ganz schlimm. Ich habe überall nur Alkohol gesehen. Gehst du einkaufen – Alkohol. Und Mariacron war noch nie so oft im Sonderangebot wie in dieser Zeit! Zeitschriften blättern – Reklame für Alkohol. Fernseher an – Werbung für Alkohol. In jeder Serie, in jedem Film hat jemand ein Sektglas in der Hand. Alkohol ist überall.

Und in der Zeit nach der Therapie?

Das Selbstwertgefühl ist am Boden. Ich habe mich zurückgezogen. Es war für mich schlimm, bei jedem Becher Eis zu fragen, ob da Alkohol drin ist. Ich habe es zum Glück geschafft, das Selbstwertgefühl wiederherzustellen. Ich war Dauergast in der Volkshochschule. Ich habe viele Kurse belegt: „Nein sagen können“, „Mit Kritik besser umgehen“, „Sprich, damit ich dich sehe“, „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich“, „Glücklichsein kann man lernen“, vier Computerkurse, und dann habe ich noch vier Jahre Italienisch gelernt. Da war ich unter Leuten und konnte mal einen Kaffee trinken gehen. Das hat mir unglaublich viel gebracht. Zwei Jahre nach der Therapie habe ich dann beim Suchttelefon angefangen.

Gab es Momente, in denen Sie gern wieder getrunken hätten?

Nein. Ich hatte nie Saufdruck. Aber es gab und gibt Momente, in denen ich denke „Früher hättest du dir jetzt die Kante gegeben.“ Aber ich habe etwas ganz Komisches: Neujahrskater. Ich kann dann nicht essen und mir ist schlecht. Und ab mittags um zwei ist alles wieder weg. Das erste Jahr dachte ich, mir hätte jemand was ins Glas getan. Das ist wie ein Schuss vor den Bug jedes Neujahr. Als will der liebe Gott mir sagen, wenn du trinkst, geht das so das ganze Jahr.

Ich mein Leben noch nie so genossen wie nach der Therapie. Ich habe materiell nicht mehr und nicht weniger. Aber ich sehe die Dinge anders. Wenn ich Frühschicht hatte morgens um sieben, habe ich immer Kürbiskerne – ich esse gerne Kürbiskernbrötchen – auf die Terrasse gestreut und dann Kaffee aufgesetzt. Es dauerte keine fünf Minuten, bis die kleine Haselmaus, ich nenne sie Adelgunde, kam und sie geknabbert hat. Das war richtig schön. Sowas kann man genießen. Und ich nehme auch Blumen am Wegesrand wahr und freue mich darüber. Andere bemerken die kaum.

Sind Sie in Essen geboren?

Nein. In Salzgitter. Wir wohnen jetzt seit 45 Jahren in Essen. Wir haben zwei Söhne adoptiert. Der Große war 3 Monate und der Kleine 6 Monate alt, als wir sie bekommen haben. Der Altersunterschied ist eineinhalb Jahre. Einer der beiden hat Pseudokrupp. Und der Arzt hat uns damals geraten, in den Kohlenpott zu ziehen. Das Klima sollte besser für ihn sein. In Essen hatte unser Sohn nur noch zwei Anfälle und dann nie wieder. Vorher waren wir Stammgast im Krankenhaus. Bei jedem Anfall.

Mein Mann ist Diplom-Ingenieur und hat hier beim TÜV angefangen. Wir haben immer in Essen-Steele gewohnt. Jetzt wohnen wir in Überruhr in einer Seniorenwohnung. Wir sind völlig selbstständig und können machen, was wir wollen, aber wenn wir Hilfe brauchen, ist die Diakonie sofort da.

Warum haben Sie Kinder adoptiert und keine eigenen?

Unser leiblicher Sohn ist fünf Stunden nach der Geburt gestorben. Kurz danach wurde bei mir mit 28 Jahren Krebs diagnostiziert. Nach der Unterleibsoperation konnte ich dann keine Kinder mehr bekommen.

Wie wurde die Krebserkrankung festgestellt?

Wegen der schlecht vernähten Kaiserschnittnarbe musste ich nach einem Jahr nochmal operiert werden. Nach der OP sagte der Arzt, dass er einen Eierstock entfernt habe. Er sagte „Der sieht ganz komisch aus. Ich vermute, dass da Krebs drin ist. Wenn ich Recht habe, dann haben Sie wahnsinniges Glück gehabt und wenn ich Unrecht habe, dann können Sie mich verklagen und ich darf nie wieder praktizieren.“ Seine Vermutung hatte sich bestätigt.

Was gefällt Ihnen am Ruhrgebiet?

Ich mag die Menschen hier. In Salzgitter waren sie eher zurückhaltend, stur und starr. Ich bin ein offener Mensch, unterhalte mich gerne, gehe auf Menschen zu. Und hier habe ich gleich Anschluss und Freunde gefunden. Ich fühle mich hier wohl und möchte hier auch überhaupt nicht mehr weg! Man bekommt viel geboten. Viel Kultur. Alles, was man will.

Ich bin ja ein richtiges Völkergemisch: Meine Großmutter war Französin, meine Mutter Saarländerin, mein richtiger Vater ist aus dem Rheinland, ich bin ein Niedersachse. Mein Mann ist aus Pommern und hier sind wir gelandet.

Wenn das Leben ein Comic wäre, welche Figur wären Sie und warum?

Ich wäre gern das Krümelmonster! Das gefällt mir.

Das Interview führten wir im Dezember 2017.

Das Interview bietet einen Einblick in die Gedanken, Meinungen und Perspektiven der interviewten Person zu diesem bestimmten Zeitpunkt, reflektiert aber nicht zwangsläufig ihre gesamte Persönlichkeit oder ihre langfristigen Ansichten. Das Leben verändert sich stetig. Unsere Überzeugungen, Werte und Erfahrungen entwickeln sich im Laufe der Zeit weiter. Was heute wahr oder relevant ist, kann in der Zukunft anders aussehen. Dieses Interview ist als Momentaufnahme zu verstehen.